Am letzten Tag will Patrick früh heim kommen. Die Arbeit wird nie zu Ende sein. Was nicht bisher geschehen ist, wird heute am ehesten auch nicht fertig. Wie es oft so ist, gibt es dennoch einiges “fertig” zu stellen und er fährt mit dem Bus nach Kashusha, da dieser dort auch auf unserem Grundstück geparkt wird.
Gegen 10:00 schreibt er, dass er bisher fast nur im Stau stand – normalerweise würde er gegen 09:30 ankommen. 30 km…. Es ist nicht zu fassen, wie lang man für solch eine Strecke braucht.
Dann höre ich lange nichts.
Ist was passiert?
Oder doch nur die Batterie vom Handy leer?
Hat er kein Netz?
Hoffentlich ist nichts….
Warum ist er gegen 18:00 Uhr immer noch nicht zu Hause, er wollte doch früher kommen.
Viele Gedanken gehen durch den Kopf, in einem Land, in dem ich noch nicht ganz zu Hause bin.
Was ist gewesen???
Noch bevor er unser Gelände erreicht hat, sah er zwei Frauen eine weitere tragen. Die erkrankte Frau hat keine Familie, sie hatte (wahrscheinlich) einen Schlaganfall gehabt und soll ins Krankenhaus. Patrick konnte nicht anders, er packte die Frau in sein Auto, drehte um und fuhr zur nächstgelegenen Stadt. 3 verschiedene “Krankenstationen” musste er abklappern. Bei zweien gab es keinen Arzt. Bei Nummer 3 musste er eine Kaution hinterlegen, dass man sie überhaupt aufnahm – und Geld für die Behandlung hat er dann auch dort gelassen. Und wer kümmert sich nun um die Frau, die keine Familie hat? Wer bringt ihr etwas zu essen?
Unbeantwortete Fragen
Auch beim zweiten Mal war er noch nicht angekommen, da sieht er eine größere Menschenmenge eine schwangere Frau tragen. Verstorben. Was ist passiert?
Nicht ganz zu klären.
Am ehesten hatte sie während der Feldarbeit einen Notfall erlitten, der leider häufig vorkommt in der Bevölkerung: Eklampsie
Keiner konnte helfen. Sie hinterlässt einige Kinder ohne Mutter.
Das hat Patrick schwer mitgenommen. Man merkt ihm an, wie er gedankenverloren zu Abend isst. Wie wäre es, wenn wir im Dorf die Gesundheitsfürsorge näher zu den Menschen bringen könnten? Wir können nicht jedem helfen, aber mehr als bisher.